Menü

Rahmenplan Innenstadt

Aufgabenstellung und Planungsprozess

Die Innenstadt von Borken entspricht in ihrem heutigen Erscheinungsbild noch in weiten Teilen dem Ergebnis der Wiederaufbauphase nach dem 2. Weltkrieg. Beim Aufbau der sehr stark zerstörten Stadt wurden neben den noch erhaltenen Befestigungsanlagen das kleinteilige Straßennetz - wenn auch mit leichten Korrekturen - und eine angemessene Maßstäblichkeit berücksichtigt, so dass die historischen Bezüge auch heute noch ablesbar sind.

 

Im Kern des Stadtzentrums entstand beim Wiederaufbau eine ca. 5.000 qm große Markplatzfläche, die bis zum heutigen Tage einem ständigen Wechsel in Gestalt und Funktion unterworfen war und immer wieder auch zu sehr kontroversen Diskussionen Anlass gab.Während der Kern der Innenstadt mit seiner durchweg zwei- bis dreigeschossigen Bebauung ein in sich geschlossenes Bild ergibt, zeichnen sich die nördlich und westlich angrenzenden Randbereiche durch sehr verschiedenartige Nutzungs- und Baustrukturen aus. Auch der östlich der Innenstadt gelegene Freiraum "Wasserstiege" bietet in günstigster Zuordnung zur Kernstadt reichlich Potenzial zu einer sinnvollen Stadtentwicklung.

Städtebauliche und gestalterische Maßnahmen

Verwaltungsseitig wurden in der Vergangenheit immer wieder alternative Lösungsvorschläge für die Entwicklung dieser Bereiche erarbeitet, um somit eine schrittweise Beseitigung der allgemein feststellbaren städtebaulichen Mängel vorzubereiten.Ende der 90iger Jahren wurde seitens der Politik und auch aus Teilen der Bevölkerung die Forderung erhoben, die bisherigen Einzelüberlegungen in eine Gesamtplanung zusammenzuführen.Die Verwaltung wurde daher beauftragt ein geeignetes Planungsinstrument zu entwickeln, um die städtischen Planungsziele für die voraussichtlich nächsten zehn bis fünfzehn Jahre besser vorgeben und für die interessierte Bürgerschaft deutlicher darstellen zu können.

Verkehrliche Maßnahmen

Seitens des Planungsamtes wurde schon Anfang 2000 vorgeschlagen, einen "städtebaulichen Rahmenplan Innenstadt" zu erarbeiten. Der Planungsraum sollte die eigentliche Kernstadt und die unmittelbar daran angrenzenden Randzonen im Norden, Osten und Süden erfassen. Da das Gesamtgebiet (ca.135 ha) über zum Teil gänzlich unterschiedliche Aufgabenstellungen verfügt, wurde eine Dreiteilung des Rahmenplangebietes empfohlen.Neben dem Teilbereich Innenstadt wurden im Osten der Planbereich Bahnhof / Wasserstiege und im Süden der Bereich Stadtpark, Vennegärten, Bierbaumgelände und Sportzentrum für den weiteren Planungsprozess vorgegeben. Der zuständige Fachausschuss beauftragte folgerichtig in seiner Sitzung im Februar 2000 die Verwaltung eine entsprechende Rahmenplanung zu erarbeiten. Da die Verkehrsplanung dabei eine ganz entscheidende Rolle spielte, wurde das Fachbüro Verkehrs- und Regionalplanung, Bremen, direkt mit in dieses Projekt eingebunden und mit der anstehenden Moderation des weiteren Planungsablaufs beauftragt. Dieses besonders auch unter dem Aspekt, weil Politik und Verwaltung eine frühzeitige und umfassende Einbeziehung der Bevölkerung und aller planungsrelevanten Gruppierungen ( z. B. Einzelhandel, Gastronomie, Heimatverein u.ä.) für zwingend geboten hielten.

Grünordnende und grüngestalterische Maßnahmen

Eine erste entsprechende Information zum Rahmenplan fand im Rahmen einer offenen Bürgerversammlung im Dezember 2000 statt. Im Nachgang dazu erklärten sich ca. 60 Bürger bereit an den angebotenen Planungs- Workshops mitzuwirken.In der Folgezeit wurden insgesamt sieben Workshoptermine durchgeführt. Die daraus resultierenden Ergebnisse und die möglicherweise abzuleitenden Planungskonsequenzen wurden anschließend dem Umwelt-, Planungs-, Bau- und Vergabeausschuss zur Kenntnis gegeben und zur weiteren Diskussion an die Ratsfraktionen verwiesen. Diese hatten anschließend ebenfalls die Möglichkeit ihrerseits noch weitere alternative oder ergänzende Planungsvorschläge zu entwickeln. Die danach eingegangene Vielzahl an Vorschlägen wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Büro für Verkehrs- und Regionalplanung und den zuständigen Fachabteilungen der Verwaltung ausgewertet und in Form eines umfassenden Beschlussvorschlages zur abschließenden Abstimmung am 5. Dezember 2002 dem Fachausschuss vorgelegt. Dieses Ergebnis wurde anschließend in eine zusammengefasste Plan- und Textfassung übernommen und am 19. Nov. 2003 durch den Rat der Stadt Borken mit einem Selbstbindungsbeschluss bestätigt.

Verkehrsflächenhirarchie

Die damit nunmehr festgeschriebenen Planungsziele des "Rahmenplanes Borken Innenstadt" bilden die planerische Leitlinie für weitere innerstädtische Planungsaufgaben der näheren Zukunft. Sie fungieren, wie schon der Name sagt, als Rahmenvorgabe.

Maßnahmenkatalog - stadtgestalterische und städtebauliche Korrekturen

In der Broschüre Rahmenplan werden der Planungsprozess und die daraus resultierenden Planungsergebnisse in Plan, Bild und Text anschaulich und allgemein verständlich dargestellt, um allen an der Innenstadtentwicklung von Borken Interessierten zur Information und Orientierung zu dienen. Die Broschüre soll dazu beitragen, die zukünftige städtische Entwicklung und die planerischen Aufgabenstellungen der kommenden Jahre transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Die Broschüre ist für die interessierte Bürgerschaft im Rathaus kostenlos erhältlich. Auf den Kernaussagen dieser Rahmenplanung wird im jeweiligen Einzelfall eine vertiefende Detailplanung aufgebaut werden, die dann in konkreten Bauentwürfen, Bebauungsplänen und Gestaltungsplänen ihren Niederschlag finden muss. Die Stadt Borken geht davon aus, dass bei der weiteren Konkretisierung der einzelnen markanten Planungsaufgaben wieder eine angemessen intensive Bürgerbeteiligung stattfinden wird, um im Sinne der Workshops zum Rahmenplan auch zukünftig schon frühzeitig zu mehr Zusammenarbeit und Akzeptanz für Planungsabwägungen und für städtische Planungsentscheidungen kommen zu können.

Schaubild - Rahmenplan Innenstadt Borken

Schaubild: Isometrie Rahmenplan Innenstadt Borken