Menü

Aktionen und Aktionstage

Rote-Bank-Aktionen als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Die Rote-Bank-Aktion, die durch die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Borken im Rahmen des 20-jährigen Bestehens der "GewAlternativen", des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt, initiiert wurde, geht zurück auf die Aktion "Panchina rossa" (rote Bank) aus Italien. Seit 2016 wird dort so auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht, Menschen werden über das Thema "geschlechtsspezifische Gewalt" informiert und sensibilisiert. "Die Farbe Rot steht hierbei symbolhaft für das vergossene Blut der Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden.", betont die Gleichstellungsbeauftragte Carina Sienert.

Veranstaltungen zur "Roten-Bank-Aktion" finden Sie hier:

VHS, Gleichstellungsbeauftragte und Borkener Politikerinnen luden zur Gesprächsrunde nach dem Film "Die Unbeugsamen" ein.

Im nahezu voll besetzten Kinosaal im Kinocenter Borken zeigte die Volkshochschule Borken in Kooperation mit dem Büro für Chancengleichheit anlässlich des Internationalen Frauentags am Dienstag, 8. März 2022, den Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“. Im Anschluss waren alle Zuschauerinnen und Zuschauer zur Gesprächsrunde mit Borkener Politikerinnen eingeladen.

Parteiübergreifend tauschten sich Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, die stellvertretende Bürgermeisterin und Ratsfrau Claudia Biela (SPD), Parteivorsitzende Diana Beckmann (UWG), Fraktionsvorsitzende Maja Becker (Bündnis 90/Die Grüne) sowie die frühere sachkundige Bürgerin und nun Bundestagsabgeordnete Anne König (CDU) aus. Hierbei ging es diesmal jedoch nicht um konkrete politische Inhalte, sondern vielmehr darum, wie sie ihren Weg in die Politik gefunden haben und ob es dabei Hürden im Sinne der Vereinbarkeit von Politik und Familie gegeben hat. Alle beteiligten Politikerinnen sind Mütter. Darauf angesprochen wurden oder werden sie auch. Claudia Biela unterstreicht in diesem Zusammenhang: „Männer werden im Gegensatz zu Frauen selten oder nie gefragt, wie sie Politik und Familie vereinbaren. Hier sollte sich noch vieles ändern!“

Nachdem Interessierte einer Partei beigetreten sind und an Fraktionssitzungen teilnehmen, ist der nächste Schritt oft die Mitwirkung als sachkundige Bürgerin beziehungsweise sachkundiger Bürger. „In der Fraktion arbeitet man im Team und wird zunächst natürlich auch an die Hand genommen“, erklärt Maja Becker. „Man muss sich auch nicht in allen Themenbereichen auskennen, sondern setzt die eigenen Schwerpunkte nach persönlichen Interessen“, ergänzt Diana Beckmann.

Auf Nachfrage aus dem Publikum gibt Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing an, dass der Stadtrat aktuell zu etwa einem Drittel weiblich sei. „Ziel muss es sein, jeweils 50 Prozent Männer und Frauen zu erreichen“, konstatiert Borkens Bürgermeisterin.

Auch an Anne König, die in Borken bereits in ihrer Jugend ehrenamtlich politisch aktiv war, wendet sich das Publikum. Sie möchten wissen, ob die Bundestagsabgeordnete in Berlin gut aufgenommen wurde oder ob sie sich wie die in der Dokumentation zu Wort gekommenen Politikerinnen zunächst durchkämpfen musste. „Generell wurde ich sehr gut in Berlin aufgenommen. Wie den Frauen in dem Film ist es mir zum Glück in Berlin nicht widerfahren. Falls es mal dazu kommen sollte, muss man manche Aussagen auch einfach weglächeln – das ist in der Politik so wie im normalen Alltag“, erläutert Anne König.

Zum Abschluss des Abends sind sich alle Beteiligten einig: Politik aktiv mitzugestalten macht Spaß!

Auf Initiative der Borkener Gleichstellungsbeauftragten Carina Sienert hat sich im letzten Jahr ein Netzwerk aus Borkener Politikerinnen neu gegründet. Dieses Netzwerk befindet sich noch im Aufbau. Interessierte Frauen sind eingeladen ebenfalls mitzuwirken. „Hierzu müssen Sie keiner Partei angehören oder die Absicht haben, selbst aktiv zu werden. Frauen können hier auch einfach mit Politikerinnen ins Gespräch kommen“, erklärt Carina Sienert. Das nächste Treffen des Netzwerks der Borkener Politikerinnen wird rechtzeitig bekannt gegeben. Interessierte können sich vorab per E-Mail an gleichstellung(at)borken.de oder telefonisch unter 02861/939-297 melden und ihr Interesse bekunden.

Weltweite Aktion machte sich auch in der Kreisstadt am 18. September 2022 für die Unabhängigkeit von Frauen stark / Borkenerinnen nahmen mit geschmückten Fahrrädern und ausgefallenen Outfits an der Aktion teil

"Auf die Räder, fertig, los" hieß es auch im Regen beim "Fancy Women Bike Ride" am Sonntag (18. September 2022) in Borken. In vielen Ländern dieser Welt können Frauen weder Fahrrad noch Auto fahren und sind dadurch abhängig von anderen Personen. Radfahren bedeutet also Unabhängigkeit. Aus diesem Anlass fand am vergangenen Sonntag in mehr als 200 Städten weltweit der "Fancy Women Bike Ride" statt. Die Aktion, bei der die oft auffällig gekleideten Teilnehmerinnen gemeinsam mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren, soll Frauen motivieren, Fahrradfahren zu lernen und generell das Zweirad zu nutzen. Gleichzeitig machen sich die Akteurinnen dadurch auch für den Klimaschutz stark. Zum ersten Mal wurde die Aktion nun auch in der Kreisstadt Borken durchgeführt.

Die Aktions-Fahrradtour, die jährlich am dritten Sonntag im September stattfindet, startete um 14.30 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Borkener Rathaus. Trotz des regnerischen Wetters fanden sich dort über 20 Frauen ein. Mit bunt geschmückten Fahrrädern und "fancy" Outfits drehten die Teilnehmerinnen eine Runde durch Borken, die aufgrund des Wetters leider kleiner ausfallen musste, als geplant. Frauen aller Altersklassen und Nationen tauschten im facettenreichen Miteinander nicht nur ihre fröhlichen Erfahrungen zum Thema Radfahren aus, sondern berichteten auch von ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Organisiert wurde die bunte Radausfahrt von Anna Grütering-Woeste in Zusammenarbeit mit Borkens Gleichstellungsbeauftragten Carina Sienert. Unterstützt wurden sie dabei von Caroline Schlottbom, Dorothea Schepers und Pia Korte von der Tourist-Information der Stadt Borken sowie von der städtischen Integrationsbeauftragten Brigitta Malyszek.

Zum Hintergrund: Erstmalig fand der "Fancy Women Bike Ride" 2013 in Izmir (Türkei) statt. Die Freundinnen Pinar Pinzuti und Sema Gür wollten - gemeinsam mit rund 300 weiteren Frauen, die allesamt ein "fancy" Outfit trugen und ihre Fahrräder schmückten - am autofreien Sonntag auf Frauenrechte aufmerksam machen und mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum einfordern. Zehn Jahre später ist aus dem Projekt der beiden Frauen eine Frauenbewegung entstanden, die mittlerweile weltweit für Aufsehen sorgt. Borken war somit in diesem Jahr erstmalig Teil des international stattfindenden Events - darunter unter anderem auch Berlin, London, Rom, Istanbul und Auckland.

Treffen des Politischen Frauennetzwerks

Zum gemeinsamen politischen Austausch kam jetzt das Politische Frauennetzwerk, das Borkens Gleichstellungsbeauftragte Carina Sienert im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte, im Großen Sitzungssaal des Borkener Rathauses zusammen. Thema war dieses Mal das Aufbrechen von Geschlechterklischees in der Politik. Mithilfe von Satire und Humor drehten die insgesamt 13 interessierten Bürgerinnen sowie Borkener Politikerinnen im interaktiven Miteinander die Geschlechterklischees in der Politik einfach um.

Das Politische Frauennetzwerk trifft sich alle zwei Monate. "Bei der Themenfindung sind die Teilnehmerinnen mit eingebunden", berichtet Carina Sienert. "Sie können Themenvorschläge machen oder auch selbst einen Termin vorbereiten", erklärt sie. In der Runde geht es um keine Parteizugehörigkeit. Alle interessierten Frauen sind zum Austausch eingeladen, ganz egal, ob sie politisch aktiv waren, sind oder werden wollen.

Der nächste Termin des Politischen Frauennetzwerkes findet am Dienstag, 22. November 2022, von 19 bis 20.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Borkener Rathauses, Im Piepershagen 17, statt. Weitere Informationen gibt es auf Nachfrage bei Carina Sienert per Mail an gleichstellung(at)borken.de oder telefonisch unter 02863/939-297.

Orange Days

Orange Days - Nein zu Gewalt an Frauen

„Orange the World – Stand up for women!“ – so lautet das Motto der Orange Days, die jährlich vom 25. November – dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – bis zum 10. Dezember – dem Tag der Menschenrechte – 16 Tage lang auf der ganzen Welt auf die Benachteiligung von Frauen und geschlechtsspezifische Formen von Gewalt aufmerksam macht. Die Kampagne der Orange Days wurde 1991 von Women’s Global Leadership ins Leben gerufen und stellt Orange als Farbe für Kraft und Widerstand in den Mittelpunkt.

 

Ansprechperson