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Anleitung "Blühwiese"

Kommunen für biologische Vielfalt

Bereits seit 2020 pflegt die Stadt Borken ihre kommunalen Grünflächen entsprechend der Borkener Biodiversitätsstrategie. Die Anpflanzung von Kinderbäumen, die „1.000-Bäume-Strategie“, die Wallhecken- und Grünflächenpflege sind wichtige Bausteine für die Förderung der biologischen Vielfalt. Im Auftrag der politischen Gremien ist die Stadt Borken nunmehr seit Juni 2022 Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. Mit diesem Beitritt ist eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung verbunden, sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen.

Dem seit 2012 bestehenden Bündnis sind aktuell 347 Kommunen angeschlossen. Das Bündnis dient den Kommunen als Plattform zum interkommunalen Austausch und soll die inhaltliche Arbeit der Stadt Borken im Hinblick auf die biologische Vielfalt stärken. Ein engagierter Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedskommunen verspricht zusätzliche Impulse und wertvolle Unterstützungsleistungen für die Naturschutzarbeit vor Ort. Darüber hinaus können auch konkrete Unterstützungsleistungen wie beispielsweise die Organisation von Workshops zur Weiterbildung kommunaler Verwaltungsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter genutzt werden.

Biologische Vielfalt

Seit Jahrzehnten ist ein starker Rückgang der Arten zu beobachten. Schätzungen zufolge ist die gegenwärtige Verlustrate an Arten durch menschliche Einflüsse bedingt 100 bis 1.000 Mal höher als die natürliche Aussterberate. Der Artenschwund und der Verlust der biologischen Vielfalt wird neben dem Klimawandel als die größte Umweltbedrohung angesehen. Er hat unmittelbar Konsequenzen auf existenzielle Lebensgrundlagen des Menschen.

Doch schon kleine Maßnahmen können helfen, etwas gegen den Artenschwund und zur Förderung der biologischen Vielfalt zu tun.

Hier ein paar Tipps für den eigenen Garten:

Pflanzen statt Kies
Steingärten mögen pflegeleicht sein, doch haben sie keinen Nutzen für die Tierwelt. Statt auf Kies zu setzen, kann ein grüner Vorgarten nicht nur Lebensraum und Nahrung bieten, er übernimmt auch als eine Art kleine „Klimaanlage“ z.B. temperaturausgleichende Funktionen.

Verwendung von heimischen Pflanzen
Heimische Pflanzenarten mit einem reichen Blütenangebot und fruchttragende Gehölze bieten Insekten, Vögeln & Co. nicht nur Nahrung, sondern auch Lebensraum. Andere Tiere wie z.B. Fledermäuse profitieren ihrerseits vom Insektenangebot. Je breiter das Angebot an verschiedenen Pflanzen, desto besser.

Verzicht auf Gift
Pflanzenschutzmittel, Schneckenkorn etc. verhindern zwar das Aufkommen unerwünschter Beikräuter oder schützen vor Fraß und Schädlingsbefall, doch haben sie immense schädliche Auswirkungen auch auf Nutzinsekten, von gesundheitlichen Risiken für den Menschen ganz zu schweigen. In diesem Sinne muss vom Gifteinsatz prinzipiell abgeraten werden. Mischkulturen im Gemüsebeet können oder mechanische Bearbeitungsmethoden können eine gesunde Alternative sein.

 

Auch mal Unordnung zulassen
Ein nicht bis ins kleinste Glied aufgeräumter Garten kann ein großer Beitrag zum Artenschutz sein. Wo Reisig,Totholz oder ein Steinhaufen liegen bleiben darf, finden z.B. Igel, Reptilien und Amphibien Unterschlupf. Wo verblühte Stauden nicht gleich zurückgeschnitten werden, profitieren Insekten wie z.B. Wildbienen. Wo auch Brennnesseln mal einen Platz behalten dürfen, finden Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten Nahrung.

Nisthilfen schaffen
Zahlreiche Tiere haben sich als Kulturfolger an das Leben in Dörfern, Siedlungen, sogar Innenstädten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Menschen angepasst. Mit dem Abbruch alter Gebäude und zahlreichen – aus Klimaschutzgründen sicherlich zu befürwortenden – Gebäudesanierungen sind zahlreichen Arten jedoch viele Nistmöglichkeiten abhanden gekommen. Was spricht dagegen, Fledermaus, Spatz & Co. ein Wohnrecht im/am eigenen Haus einzuräumen? Für viele Gebäudebrüter gibt es spezielle Nisthilfen, die entweder ganz unauffällig oder bewusst dekorativ in oder an einer Gebäudefassade eingebaut oder angebracht werden können. Wildbienen & Co. kann zudem ein „Insektenhotel“ angeboten werden.