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Die Stadtplanung und die Stadtgestaltung sind geeignete Instrumente mit denen auf den ständigen Wandel und die daraus entstehenden städtebaulichen Herausforderungen in einer Stadt reagiert werden kann.

 

Aufgaben der Stadtplanung können der Schutz bestehender Situationen (z. B. Ortskern Gemen oder Baugebiete der 50er- oder 60er- Jahre) sein. Aber auch die Erarbeitung von geeigneten Vorgaben für eine behutsame und verträgliche Veränderung in Altgebieten – Nachverdichtung auf ehemaligen großen Gartenparzellen – zur Aktivierung von stadtkernnahen Baulandreserven. Nach wie vor ist aber die Planung neuer, zeitgemäß gestalteter Quartiere ein wesentlicher Einsatzbereich der Stadtplanung in Borken und seinen Ortsteilen.

Neben der Neu- bzw. Überplanung von Wohnquartieren ist auch die Entwicklung von Handels-, Dienstleistungs-, sowie Gewerbeflächen eine wichtige Teilaufgabe der Stadtplanung. Spezielle Planungen befassen sich darüber hinaus mit den ausreichend bereitzustellenden Angeboten an öffentlichen Einrichtungen in der Stadt (Sportstätten, Schulen o.ä.).

Neben der eher umfassenden, generellen Planung von Bauquartieren verschiedenster Nutzungsart, bei der die Erschließung, die Bauflächenzuschnitte, die Grünflächenanteile aber auch die Höhenentwicklung und die Verdichtung in den Quartieren vorgegeben werden, liegt ein besonderes Augenmerk des Städtebaus im Thema "Stadtgestaltung".

Der Stadtgestaltung kommt auch in Zeiten einer eher liberalen Bauauffassung weiterhin eine prägende Bedeutung zu. Ist sie jedoch geeignet, den Bauquartieren einen unverwechselbaren Stempel, einen Wiedererkennungs- und Orientierungswert, aufzudrücken.

Diese Ziele gelten für historische Bauquartiere (z. B. Ortskern Gemen) wie auch für Neubauquartiere. Die Stadt Borken sieht hier durchaus die Notwendigkeit mit gewissen gestalterischen Vorgaben (Gebäudestellung, Dachformen, Dachaus- und Vorbauten) attraktive Stadträume zu schaffen, in denen sich Bewohner wie auch Besucher dieser Quartiere wohlfühlen können.

Die Qualität unserer gebauten Umwelt bestimmt im hohen Maße unser tägliches Wohlbefinden. Da dieser Einfluss jedoch den meisten Menschen nicht bewusst ist, liegt eine wichtige Aufgabe darin, das Wissen und die Sensibilität für diese Zusammenhänge immer wieder zu vermitteln und die Urteilsfähigkeit der Allgemeinheit damit zu verbessern. Dabei geht es zum Einen um eine Wahrnehmungsschulung: Das Auge und alle übrigen Sinne müssen für Dimensionen, Rhythmus, Proportionen, Materialien und Farben sensibilisiert werden.

Es kommt stets darauf an, städtebaulich das jeweils Richtige am richtigen Ort zu realisieren, mit hohem gestalterischen und sozialen Anspruch, um langfristig in der Bevölkerung auch eine hohe Akzeptanz zu erreichen.

Das z. B. der historische Kern von Gemen oder das engbebaute Stadtzentrum von Borken als Herzstücke unserer Stadt weitergehende und detailliertere Gestaltungsvorgaben benötigen, dürfte allgemein akzeptiert werden. Die für diese Bereiche erarbeiteten Gestaltungssatzungen sollen dazu beitragen, in den historischen Quartieren Bestand und Neuplanung in einen baulich harmonischen Einklang zu bringen.

Durch eine von den Fachabteilungen Umwelt- und Planung und Bauordnung angebotene Bauberatung sollen im Bedarfsfall den Bauwilligen, aber auch den planenden Architekten durch Aufzeigen von Alternativen die städtebaulichen Ziele der Stadt Borken verdeutlicht werden. Um somit gemeinsam im Rahmen der Gestaltungsvorgaben in Bebauungsplänen oder Gestaltungssatzungen zu vertretbaren Lösungen zu kommen.

Die zuständigen Abteilungen sind aber stets bemüht, die jeweiligen Interessen der Bauwilligen und die städtebaulichen Ziele der Stadt Borken möglichst auf einen Nenner zu bringen.