Seit Anfang Juli 2022 hat die Stadt Borken südlich der Bundesstraße B67 zwischen der „Raesfelder Straße“ und dem „Sonnenbrink“ in Borken verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und allgemeinen ökologischen Aufwertung am Döringbach vorgenommen. Bei einer wasserwirtschaftlichen Schlussabnahme begutachteten jetzt Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierung Münster, des Wasser- und Bodenverbandes Döringbach sowie des Kreises und der Stadt Borken die abgeschlossene Gewässerentwicklungsmaßnahme. Auch Mitarbeitende des Planungsbüros und des ausführenden Bauunternehmens nahmen an dem Termin teil. Alle beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit der Umgestaltung des Gebiets.
„Eine angelegte Sekundäraue bietet dem Döringbach nun Raum für eine eigendynamische Entwicklung vor den Toren der Innenstadt“, freut sich Jürgen Kuhlmann, Technischer Beigeordneter der Stadt Borken. „Gleichzeitig leistet diese Maßnahme, die der Wasserrahmenrichtlinie entspricht, einen Beitrag zum Hochwasserschutz in Borken“, stellt er heraus. Insgesamt wird eine Fließwegverlängerung von knapp 70 Metern erreicht. Bei Hochwasser-Ereignissen können hier in Zukunft bis zu 8.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden
Im Rahmen der Renaturierung wurden unter anderem Uferböschungen abgeflacht sowie unterstützend zur Strömungslenkung und Strukturanreicherung rund 70 fließgewässertypische Totholzelemente wie Wurzelstubben und Baumstämme gesichert im und am Gewässerverlauf eingebaut. Diese sollen zur Strömungslenkung dienen. Zudem wurden unterschiedliche heimische Gehölze wie Weißdorn, Haselnuss und Weide als „Initialgehölze“ im Auenbereich gepflanzt. Die restliche Auenfläche wird der natürlichen Sukzession überlassen. „So wird ein natürlicher Gewässerverlauf entstehen können“, erläutert Jürgen Kuhlmann.
Knapp 18.000 Kubikmeter Boden wurden bei der Renaturierungsmaßnahme bewegt. Dies dient vor allem dem ökologischen Hochwasserschutz, weiß Jürgen Kuhlmann: „So kann sich das Gewässer bei Starkregen- und Hochwasserereignissen ausbreiten“, erläutert er. Zudem können rund 11.200 Kubikmeter des Sandbodens zum Auffüllen des Geländes der gegenüberliegenden, zukünftigen Feuer- und Rettungswache genutzt werden.
Die vorläufigen Baukosten der Renaturierungsmaßnahme am Döringbach belaufen sich auf 173.500 Euro. Diese Maßnahme ist Bestanteil eines Förderpakets zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Stadtgebiet Borken und wird daher zu 100 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Die bereits 2021 umgesetzte Gewässerentwicklungsmaßnahme am Hornefeld- und Wichersbach ist das Basisprojekt des Förderpaketes. Sie wurde von der Firma Amprion, Betreiberin von Höchstspannungs-Stromnetzen in der Region, als Ausgleich für Leitungsarbeiten in Borken gezahlt und wird im Förderpaket als 20 Prozent Eigenanteil gerechnet. Somit entstehen für die Stadt Borken keine Kosten bei dieser Gewässerentwicklungsmaßnahme am Döringbach.
Für alle Interessierten steht an der „Raesfelder Straße“ eine Tafel mit vielen Informationen zur Gewässerentwicklungsmaßnahme bereit. Die Infotafel steht in unmittelbarere Nähe zur Brücke der B 67.
Bildzeile:
Freuen sich über die gelungene Renaturierungsmaßnahme am Wichers- und Hornefeldbach in Borken-Marbeck (v. li.): Carsten Bohn (WLV – Wasser und Boden GmbH), Denise Beekmeijer (Stadt Borken), Marco Pfeil (WLV – Wasser und Boden GmbH), Christoph Scharner (Bezirksregierung Münster, Obere Wasserbehörde), Jürgen Kuhlmann (Stadt Borken), Björn Kuhn (Boymann Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG), Bernhard Nienhoff (Wasser- und Bodenverband) und Markus Tücking (Wasser- und Bodenverband).