Eine wichtige Maßnahme aus Borkens Radverkehrskonzept konnte jetzt umgesetzt werden. Denn mit der Umgestaltung des „Ramsdorfer Postweges“ konnte die Stadt Borken eine Hauptverbindungsachse für den Radverkehr schaffen und stärken: Zur Verlängerung und zum Lückenschluss des vorhandenen Radverkehrsnetzes hat die Stadt jetzt ein Teilstück des „Ramsdorfer Postweges“ als Fahrradstraße eingerichtet. Dieses soll Radfahrenden von nun an noch mehr Fahrkomfort in der Kreisstadt bieten.
Bereits zuvor stellte der „Ramsdorfer Postweg“ zwischen der „Landwehr“ und der „Coesfelder Straße“ eine Hauptverkehrsachse für Radfahrerinnen und Radfahrer dar und war weitgehend für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. „Die knapp ein Kilometer lange Fahrradstraße garantiert eine sichere und zügige Verbindung in Borkens Stadtbereich und verbindet die Kreisstadt nun noch besser mit den umliegenden Ortschaften und Kommunen“, hebt Jürgen Kuhlmann, Borkens Technischer Beigeordneter, hervor. Der „Ramsdorfer Postweg“ ist neben der Straße „Lange Stiege“ bereits die zweite ausgewiesene Fahrradstraße in Borken.
Wie bisher wird der „Ramsdorfer Postweg“ für den landwirtschaftlich geprägten Anliegerverkehr freigegeben. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit hat die Stadt Borken die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h herabgesetzt sowie Piktogramme, rot markierte Flächen und einen neuen Deckenüberzug im Kreuzungsbereich der „Einsteinstraße“ aufgebracht. Getreu dem Motto „Fietse first“ sind Radfahrende auf der gesamten Fahrradstraße zur Vorfahrt bevorrechtigt. Die Schranke hinter der Zufahrt zur Straße „Auf dem Dievelt“ wurde durch Poller ersetzt, um so einen ohnehin unzulässigen Durchgangsverkehr zu verhindern. Die Poller könnten von Anliegerinnen und Anliegern herausgenommen werden.
Die Baumaßnahme dauerte etwa sechs Wochen. Die Gesamtkosten für Borkens zweite Fahrradstraße belaufen sich auf 125.000 Euro. Die Maßnahme wird nach den Förderrichtlinien „Nahmobilität“ des Landes Nordrhein-Westfalen und mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes in Höhe von insgesamt 90 Prozent gefördert. Den Zuwendungsbescheid überreichte der damaligen NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing im Sommer 2022 persönlich.
„Unser Ziel ist es, verschiedene Verkehrsträger und -arten stärker miteinander zu vernetzen und so den Anteil des motorisierten Individualverkehres zu reduzieren – als wirkungsvolle Maßnahme für den Klimaschutz“, betont Jürgen Kuhlmann. Der Ausbau eines sicheren, attraktiven und nachhaltigen Radverkehrsnetzes sei dafür unerlässlich.
Dies gilt auf Borkens Fahrradstraßen:
- Autos sind zu Gast und nehmen daher ausnahmslos Rücksicht auf Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer
- Radfahrende sind auf der gesamten Fahrradstraße zur Vorfahrt bevorrechtigt
- Fahrradfahrende geben das Tempo vor – das Maximal-Tempo beträgt aber 30 km/h
- Radfahrende dürfen auf der Fahrradstraße nebeneinander fahren
- Autos müssen bei Überholvorgängen einen Abstand von mindestens zwei Metern zu den Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern halten