„Auf die Räder, fertig, los“ hieß es auch im Regen beim „Fancy Women Bike Ride“ am Sonntag (18. September 2022) in Borken. In vielen Ländern dieser Welt können Frauen weder Fahrrad noch Auto fahren und sind dadurch abhängig von anderen Personen. Radfahren bedeutet also Unabhängigkeit. Aus diesem Anlass fand am vergangenen Sonntag in mehr als 200 Städten weltweit der „Fancy Women Bike Ride“ statt. Die Aktion, bei der die oft auffällig gekleideten Teilnehmerinnen gemeinsam mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren, soll Frauen motivieren, Fahrradfahren zu lernen und generell das Zweirad zu nutzen. Gleichzeitig machen sich die Akteurinnen dadurch auch für den Klimaschutz stark. Zum ersten Mal wurde die Aktion nun auch in der Kreisstadt Borken durchgeführt.
Die Aktions-Fahrradtour, die jährlich am dritten Sonntag im September stattfindet, startete um 14.30 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Borkener Rathaus. Trotz des regnerischen Wetters fanden sich dort über 20 Frauen ein. Mit bunt geschmückten Fahrrädern und „fancy“ Outfits drehten die Teilnehmerinnen eine Runde durch Borken, die aufgrund des Wetters leider kleiner ausfallen musste, als geplant. Frauen aller Altersklassen und Nationen tauschten im facettenreichen Miteinander nicht nur ihre fröhlichen Erfahrungen zum Thema Radfahren aus, sondern berichteten auch von ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Organisiert wurde die bunte Radausfahrt von Anna Grütering-Woeste in Zusammenarbeit mit Borkens Gleichstellungsbeauftragten Carina Sienert. Unterstützt wurden sie dabei von Caroline Schlottbom, Dorothea Schepers und Pia Korte von der Tourist-Information der Stadt Borken sowie von der städtischen Integrationsbeauftragten Brigitta Malyszek.
Zum Hintergrund:
Erstmalig fand der „Fancy Women Bike Ride“ 2013 in Izmir (Türkei) statt. Die Freundinnen Pinar Pinzuti und Sema Gür wollten – gemeinsam mit rund 300 weiteren Frauen, die allesamt ein „fancy“ Outfit trugen und ihre Fahrräder schmückten – am autofreien Sonntag auf Frauenrechte aufmerksam machen und mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum einfordern. Zehn Jahre später ist aus dem Projekt der beiden Frauen eine Frauenbewegung entstanden, die mittlerweile weltweit für Aufsehen sorgt. Borken war somit in diesem Jahr erstmalig Teil des international stattfindenden Events – darunter unter anderem auch Berlin, London, Rom, Istanbul und Auckland.