Dr. Maria Tekülve liest zum Abschluss der Eröffnungswoche Borkener Stadtarchivs aus ihrem Roman „Abschied von Wiesken“, den sie entlang ihrer eigenen Familiengeschichte in Borken-Marbeck entwickelt hat. Schwerpunkt der Lesung liegt auf den 1960er und 1970er Jahren – eine Zeit des „Kultur-Umbruchs“, auch und gerade in der bäuerlichen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Autorin nimmt Interessierte am Samstag, 29. April 2023, um 16.30 Uhr im Rathausneubau (Im Piepershagen 17) mit in die Ställe und auf die Felder der Familie Vanwoldt, wo Jahr für Jahr harte, jedes Familienmitglied fordernde Arbeit anstand.
Die Autorin Dr. Maria Tekülve, die nun in Berlin lebt, geht bei der Lesung unter anderem auf die neuen Horizonte ein, die sich nicht nur durch eine radikale Modernisierung der Landwirtschaft, sondern auch als Kritik an traditionellen Autoritäten darstellten. Doch an den Samstagabenden bei „Wünsch Dir was“ saß die Familie wieder vereint vor dem Fernseher und auf den zahlreichen Feiern mit Nachbarn und Verwandten trank die Gemeinschaft trotz oder gerade wegen all der Differenzen lachend und frotzelnd Bier, Schnaps und Likörchen zusammen – wenn nicht gar das Tanzbein geschwungen wurde. Den von der Mutter selbstgemachten Brombeersaft, der tiefdunkelrot tagelang aus einem Leinenbeutel in einen weißen Emailleeimer tropfte, bevor er als schwarzer Sirup auf den Vanillepudding gegossen wurde – den gab es bald nicht mehr.
Der Eintritt zur Buchvorstellung kostet 6 Euro an der Tageskasse. Treffpunkt ist der Sozialraum zwölf26 im Rathausgebäude D.