Nach dem gescheiterten Ludendorff-Hitler-Putsch vom Nov. 1923 in München wird Adolf Hitler an seinem Zufluchtsort im Landhaus seines Förderers Hanfstaengl am Staffelsee verhaftet und in die Festung Landsberg überführt. In der dortigen Festungshaft „verharrte er in dumpfen Verzweiflungszuständen" (J. C. Fest). Seine Zuversicht hatte er aber schon zurückgewonnen, als am 24.2.1924 in München der Hochverratsprozess gegen ihn und seine Mitverschwörer eröffnet wurde und er angesichts eines wohlwollenden Richters gleich eingangs erklärte:
"Ich fühle mich nicht als Hochverräter, sondern als Deutscher, der das Beste wollte für sein Volk." Im weiteren Prozessverlauf gelang es ihm, den Putsch propagandistisch als national-vaterländische Tat zu verklären und seine Rolle des Angeklagten mit der des Anklägers zu vertauschen. Dementsprechend dann auch das milde Urteil, dessen Begründung "den rein vaterländischen Geist und edelsten Willen" der Angeklagten hervorhob und die Mindeststrafe für Hitler von 5 Jahren Festungshaft festlegte, wobei ihm nach Verbüßung von 6 Monaten eine Bewährungsfrist in Aussicht gestellt wurde. Die Entscheidung des Gerichts, von der Ausweisung des Österreichers Hitler als "lästigem Ausländer" im Falle eines Mannes, "der so deutsch denkt und fühlt wie Hitler" keinen Gebrauch zu machen, wurde im Zuschauerraum mit stürmischen Bravorufen aufgenommen. Rückblickend drängt sich die Frage auf: Was wäre gewesen, wenn ein härteres Urteil gefällt worden wäre? Hätte dies den Aufstieg Hitlers und der NSDAP wenige Jahre später verhindern können? So aber bleibt mit J. C.Fest nur festzuhalten: "Für Hitler selber und die Geschichte seiner Partei ist der Nov.putsch zu einer Wende geworden, deren Lehren seinen ganzen weiteren Weg bestimmt haben."
Die Veranstaltung mit Wolfgang Hoffmann findet am Dienstag, 14. November 2023, von 18.30 – 20.00 Uhr, in der Gesamtschule Gescher, Teilstandort Velen, An der Krummen Mauer 5-9 statt.
Keine Abendkasse. Anmeldungen sind in der Geschäftsstelle der VHS Borken und in den Bürgerbüros in Gescher, Velen, Heiden, Raesfeld und Reken möglich sowie unter www.vhs.borken.de. Für individuelle Fragen und Hilfestellungen steht Ihnen das Sekretariat der VHS telefonisch unter 02861/939 238 gern zur Verfügung.