Per Kleinanzeige kam es ins Rollen: Rund 20 Frauen gründeten in Borken Anfang 1980 die erste von mehreren autonomen Frauengruppen, die schon bald eigene Veranstaltungsräume, das sogenannte „Frauenhaus“, anmieteten und mit vielen öffentlichen Aktionen hervortraten, um gegen systematische Benachteiligungen und männliche Geringschätzigkeiten anzugehen und mehr Gleichberechtigung zu erkämpfen. Wer waren diese Frauen, die vor vier Jahrzehnten den Mumm aufbrachten, sich öffentlich zu exponieren und sich in ihrer Stadt beharrlich für Frauenbelange einzusetzen? Welche Konflikte hatten sie durchzustehen und welche Wirkungen haben sie erzielt?
Diesen Fragen geht Paula Berger, die in Borken in der Nähe des ehemaligen „Frauenhauses“ aufgewachsen ist, in ihrer Multimedialen Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Kassel nach, um für jüngere Zielgruppen eine feministische Geschichte im kleinstädtischen Raum sichtbar zu machen, die in Vergessenheit zu geraten droht. Sie hat ein objektbasiertes Video-Archiv angelegt, um bezeichnende Gegenstände zum Sprechen zu bringen. In der Reihe „Geschichte ist mehr…“, veranstaltet vom Stadtarchiv, Volkshochschule und Heimatverein Borken, berichtet sie zusammen mit Gründungsmitgliedern der Borkener Frauengruppen von den Anfängen, den Treffpunkten, den feministischen Aktionen und den friedensbewegten Vernetzungen in den bewegten 1980er Jahren und stellt damit Zwischenergebnisse ihres Projektes vor.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Frauengruppe Borken und dem städtischen Büro für Chancengleichheit am Mittwoch, 19.04.2023, im VHS-Forum an der Heidener Straße 88 (anderer Veranstaltungsort als im VHS-Programmheft angegeben!) statt und beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt beträgt 6,00 Euro.
Anmeldungen sind unter www.vhs.borken.de möglich. Für individuelle Fragen steht Ihnen das VHS Sekretariat telefonisch unter 02861/939 238 und per E-Mail unter vhs(at)borken.de gern zur Verfügung.